von Nils Gundel, aus der PZ vom 26. Juni 2024
Pforzheim. „Ten Brinke gibt ziemlich Gas“, so Schlossberghöfe-Projektleiterin Andrea Hermesmeier am Mittwoch im Bau- und Liegenschaftsausschuss. Der Trockenbau sei inzwischen im fünften Stock angekommen, die Elektroverkabelung ebenfalls, Aufzüge und Heizungen seien eingebaut. Parallel werde die Einhaltung der Verträge überwacht:
Die Zufriedenheit war bei der Präsentation Hermesmeiers definitiv herauszuhören, zumal die durchaus kritisierte Betonfassade, welche anfangs fleckig wirkte, aktuell einem Beton-Kosmetik-Programm unterzogen wird. Und: „Nach derzeitigem Zeitplan sollen Fertigstellung und Übergabe im vierten Quartal 2024 stattfinden.“
Danach stehe der Umzug gleich mehrerer Abteilungen in das neue Gebäude an. Um diese Herausforderung zu meisten – einen so großen Umzug habe die Verwaltung noch nie umgesetzt – sei sogar ein Umzugsmanager ernannt worden.
„Der kümmert sich unter anderem um die zig Meter Akten, die ins neue Gebäude müssen“,
– so die Projektleiterin.
Wie sie auf Nachfragen von SPD-Stadträtin Dorothea Luppold und WiP-Stadtrat Christof Weisenbacher erklärte, könne der eigentliche Umzug aber erst ungefähr drei Monate nach der Übergabe erfolgen. Davor müssen erst einmal die Büros möbliert werden.
Ten Brinke will bald abreißen
Geht alles nach Plan, dann soll bald nach dem Umzug bereits mit dem Abriss des Technischen Rathauses sowie mehrerer gegenüber an der Östlichen liegenden Gebäuden begonnen werden. Hermesmeier nannte hierfür grob Frühjahr/Sommer 2025. Eine Andienung der Fußgängerzone von Osten her soll aber auch während der Abrissarbeiten möglich bleiben. Grüne-Liste-Stadtrat Axel Baumbusch wollte am Mittwoch wissen, ob Ten Brinke die Areale nach Abriss auch an Dritte veräußern könnte. Laut Hermesmeier habe man sich hier so abgesichert, dass dies nicht möglich sei.
Eine Grundsatzdiskussion gab es derweil rund um die zu erneuernde Ampelanlage an der Kreuzung von Karlsruher-, Mannheimer- und Stuttgarter Straße. Dabei ging es in der Debatte, die von einzelnen Stadträten mit deutlicher Schärfe geführt wurde, vor allem um die Frage, inwiefern der Radverkehr bei Straßenbauprojekten berücksichtigt wird. Bürgermeister Frank Fillbrunn, der den Ausschuss ausnahmsweise leitete, versuchte die Verkehrsdiskussion – sie sei „ideologiebehaftet“ – einzufangen. Er sei ein Freund des Öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV), dieser könne Autos aber nicht ersetzen – umgekehrt gelte die ebenso. Da der ÖPNV allein schon aus Personalmangel in den kommenden Jahren eher schlechter als besser werde, dürfe Pforzheim nicht autofeindlich werden. Gleichzeitig sei das Radfahren beliebt und oft genutzt. Insofern seien alle Mobilitätsarten wichtig.